Vorsorge

Übersicht

Warum Vorsorge?

Jedes Jahr erkranken in Deutschland zirka 55.000 bis 60.000 Männer und Frauen an urologischen Tumoren.

Immer häufiger sind auch Patienten betroffen, in deren Familien bisher noch keine Tumorerkrankungen aufgetreten sind. Eine regelmäßige Krebsvorsorge ist daher entscheidend.

Die Gesundheitsvorsorge wird leider immer noch zu wenig beachtet. Nur ca. 15 % der Männer gehen regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen! Dies ist um so unverständlicher, da heute für viele, auch schwere Krebserkrankungen effektive Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung stehen, die heilen können! Die Untersuchungen selbst erfordern nur ein geringen zeitlichen und diagnostischen Aufwand.

Die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung für Männer ab dem 45. Lebensjahr beinhaltet die körperliche Untersuchung, die Abtastung der Prostata und die Stuhlüberprüfung auf Blut. Sie wird so seit 1971 nahezu unverändert angebotenen und beruht auf dem medizinischen Wissensstand von vor über 30 Jahren. Es handelt sich vielmehr um ein „Späterkennungsprogramm” und entspricht in seiner Form nicht mehr den aktuellen medizinischen Erkenntnissen.

Zu Ihrer Sicherheit bieten wir Ihnen eine erweiterte Krebs- und Vorsorgeuntersuchung an, welche die gesetzliche Vorsorge sinnvoll ergänzt.

Vorsorge Prostata

PSA-Test zur Früherkennung des Prostatakarzinoms

Prostatakrebs verursacht nur selten Symptome und erst im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Beschwerden beim Wasserlassen, ähnlich wie bei der gutartigen Prostatavergrößerung kommen. Im fortgeschrittenen Stadium wird man oft erst aufmerksam, wenn Knochenmetastasen Schmerzen verursachen. Hauptursache für die höhere Zahl früh erkannter Karzinome ist der zur Verfügung stehende Tumormarker PSA (Prostata-Spezifisches Antigen). Zusätzlich ist die Tastuntersuchung der Prostata mit dem Finger von Bedeutung.

Das PSA ist ein fast ausschließlich in der Prostata produziertes Eiweiß, dessen Aufgabe es ist, das Ejakulat zu verflüssigen. Wichtig für das Verständnis des PSA als Tumormarker ist die Tatsache, dass das PSA typisch für das Organ Prostata ist und nur dort gebildet wird, sowohl beim Vorliegen eines Prostatakarzinoms, als auch bei gutartigen Prostataveränderungen.

Das PSA kann also nur indirekt Hinweise auf eine bösartige Erkrankung geben, da es nicht nur von Krebszellen produziert wird. Da das PSA auch beim Gesunden vorkommt, hat man so genannte Normwerte festgelegt. Heute gelten Blutwerte kleiner 4 ng/ml als unbedenklich, Werte größer als 10 ng/ml als sehr verdächtig für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms.

Beeinflusst wird der PSA-Wert vor allem durch die Größe der Prostata, Entzündungen als auch durch Medikamente. Ein Gramm gesundes Prostatagewebe erhöht den PSA-Wert um 0,3 ng/ml, ein Gramm Prostatakrebsgewebe jedoch um das 10-fache also 3 ng/ml. Die Bedeutung des PSA-Wertes erfordert somit die Betrachtung mehrerer Gegebenheiten. Ein einmalig erhöhter Wert bedeutet nicht, dass ein Prostatakrebs vorliegen muss, er ist jedoch kontrollbedürftig.

Wertvoll in der Früherkennung ist der PSA-Verlauf, also wenn der Wert regelmäßig (jährlich) bestimmt wird. Steigt er im folgenden Jahr dann überproportional an, kann das ein Hinweis für einer Tumorentstehung sein. Der Tastbefund ist zu dieser Zeit meist noch unauffällig.

Die Behauptung, dass eine vermehrte Diagnostik früherer Stadien sinnlos und sogar gefährlich sei (“Hackethal’scher Haustierkrebs”, an dem er dann auch verstarb), ist falsch und irreführend. Gerade durch die PSA-Früherkennung ist es möglich diese Tumorerkrankung zu heilen und ggf. auch schonendere Verfahren einzusetzen.

Hochauflösender Ultraschall der Prostata über den Enddarm (Transrektal-Sonographie)

Hierbei wird eine spezielle Ultraschallsonde wie bei der Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm eingeführt. Da die Sonde nur wenige Millimeter von der Prostata entfernt ist, liefert sie eine deutlich höhere Auflösung und kann damit schon kleinste Veränderungen des Organs darstellen und somit Hinweise für das Vorliegen eines Prostatatumores geben.

Vorsorge Nieren

Ultraschall zur Früherkennung von Nierentumoren:

Nierentumore sind nach bösartigen Erkrankungen der Prostata und der Harnblase der dritthäufigste urologische Tumor. Der Nierentumor wird aufgrund fehlender Beschwerden selten in einem Frühstadium diagnostiziert. Klassische Symptome wie Flankenschmerzen, blutiger Urin oder tastbarer Flankentumor gelten als Zeichen einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung. In den vergangenen Jahren wurde die Ultraschalldiagnostik eine unverzichtbare Untersuchungsmethode zur Früherkennung von Nierentumoren. Die Ultraschalluntersuchung der Nieren gehört nicht zum Vorsorgeprogamm gesetzlicher Krankenkassen.

Vorsorge Harnblase

UBC – Test zur Früherkennung von Blasentumoren:

Der Blasenkrebsbist eine relativ häufige Krebserkrankung und steht nach dem Prostatakrebs mit ca. 34 % an zweiter Stelle der urologischen Tumore. Männer sind dreimal so häufig betroffen als Frauen. In den letzten 20 Jahren wurde eine stetige Zunahme der Blasentumorfälle beobachtet, die leider u. a. auch durch das vermehrte Rauchen gefördert wurde.

Zur frühzeitigen Diagnose von Blasenkrebs steht jetzt ein einfach durchzuführender Test (UBC) zur Verfügung. Dabei wird ein spezifisches Eiweiß im Urin nachgewiesen, welches vermehrt von Krebszellen produziert wird.

Dies ist eine medizinisch sinnvolle Untersuchung, da bei entsprechender Früherkennung des Blasenkrebses die Behandlungsmöglichkeiten und damit auch die Heilungschancen verbessert werden. Der UBC-Test wird aufgrund der guten Studienergebnisse und wegen erwiesener klinischer Relevanz z. B. in den USA bereits routinemäßig in der Vorsorgeuntersuchung eingesetzt.

In Deutschland wird dieser Test leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ungeachtet dessen können wir Ihnen in unserer Praxis diesen wichtigen Test zur Früherkennung eines Harnblasenkrebses als zusätzliche Vorsorgeleistung anbieten, um Ihnen im Bedarfsfall die Möglichkeit einer verbesserten Diagnostik für die Früherkennung zu bieten.

Besondere Risikogruppen für Blasentumore:

Raucher (20 Jahre lang eine Schachtel Zigaretten pro Tag verdoppelt das Blasentumorrisiko), Chemiearbeiter, Umgang mit Teer, Erdöl, Benzin, Gummiherstellung, Farbstoffherstellung, Haarfärbemitteln, 4-Aminodiphenyl (4-Aminobiphenyl), 4-Chlor-o-toluidin, Aromatische Amine, Auramin, Azofarbstoffe, Anilin, β-Naphthylamin (2- Naphthylamin), Beizen für Holz, Benzidin, Chlordimeform, Farben, Farbstoffe, Kreosot, Magenta, o-Toluidin, Papierfarbstoffe, Pech, Tetrachlorethylen („Per"), Trichlorethylen („Tri"), Lacke, Epoxidharze

Darmvorsorge

Darm­krebs ist bei Männern die dritt­häufigste Tumor in Deutschland, bei Frauen sogar die zweithäufigste Tumor­erkrankung. Pro Jahr erkranken ca. 62.000 Menschen, 25.000 sterben daran. Deshalb ist eine Früh­erkennung der Darmkrebserkrankung so wichtig.

Test auf verstecktes (occultes) Blut im Stuhl

Verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl ist nur durch eine Laboruntersuchung zu erkennen. Es kann ein erstes Zeichen für eine Darmkrebserkrankung sein. Leider wird im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge dieser einfache Test erst ab dem 50. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen; ab dem 55. Lebensjahr nur noch alle zwei Jahre. Dennoch sollten auch jüngere Patienten ab 55 Jahren jährlich eine Laboruntersuchung auf okkultes Blut durchführen lassen.
Seit dem ersten April 2017 sind für Versicherte immunologische Stuhltests (iFOBT) Kassen­leistung. Sie sollen bessere Ergeb­nisse liefern als bisherige Stuhl­unter­suchungen (Hämoccult).

Darmspiegelung (Koloskopie)

Seit Oktober 2002 ist die Darmspiegelung Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung. Vom 55. Lebensjahr an können die Versicherten kostenlos an einer Früherkennungskoloskopie teilnehmen und, sofern die Erstuntersuchung vor dem 65. Lebensjahr stattgefunden hat, nach zehn Jahren ein weiteres Mal. Die Spiegelung umfasst eine vollständige Untersuchung des gesamten Dickdarms, wobei sogar sehr frühe Vorstadien (sogenannte Polypen) eines möglichen Dickdarmkrebses festgestellt und entfernt werden können. Etwa bei 20% der Erwachsenen finden sich solche Polypen.

Wir führen Darmspiegelungen nicht durch, raten aber ausdrücklich zu dieser Untersuchung.

Gesetzliche Vorsorge

ab 35 Jahre

alle 2 Jahre Früherkennungsuntersuchungen für Hautkrebs:
Befragung und Inspektion des gesamten Körpers

ab 45 Jahre

Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane:
Anamnese, Inspektion und Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane und Tastuntersuchung der Prostata, Abtasten der regionären Lymphknoten

ab 50 Jahre

Früherkennungsuntersuchung bezüglich Darmkrebs: Tastuntersuchung des Enddarms,
Test auf verborgenes Blut im Stuhl

ab 55 Jahre

Test auf verborgenes Blut im Stuhl nur noch alle zwei Jahre, zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren.
Für Männer wurde die erste Vorsorge-Darmspiegelung inzwischen auf das 50. Lebensjahr vorgezogen.

Selbsttest

Fragebogen zum Wasserlassen

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Fragebogen zur erektilen Dysfunktion

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Fragebogen zum Testosteron-Mangel-Syndrom

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